Der Sommer ist vorbei - auch wenn ich das Gefühl habe, noch immer darauf zu warten - der Herbst kam (und geht auch schon fast wieder) und wenn man morgens aufwacht und wie ich um 6 mit den Hunden raus geht, riecht die Luft schon ein bischen nach Schnee. Das Gras ist schon oft weiss vom gefrorenen Tau, und manchmal ist es auch bis mittags im Schatten nicht ganz grün - wenn man es durch das Laub sehen kann......
Ich brauchte die Zeit, hab sie mir genommen, und in dieser Zeit vieles getan, was ich vorher nicht gemacht hatte. Ausruhen war ein Teil, fasten auf Sylt ein anderer. Nähen gehörte auch dazu, eine grosse Patchworkdecke, Schlafanzüge, Pullis und Hemden. Bunt, Uni, einfach und schwierig - alles nur für uns oder liebe Freunde....
Heute habe ich das Gefühl, meine Erinnerung an den Mai, den Juni und den halben Juli ist nur ein Schleier von einem schlechten Traum.... oder vielleicht etwas, von dem man mal gelesen hat. Aber dann schlage ich eine Zeitung auf und lese von neuen Erkenntnissen über Ehec. Mache mein Emailprogramm auf und lese eine Mail einer anderen Patientin. Werde gefragt, wie es mir heute geht.
Und spüre dann wieder, dass es leider doch kein Traum war, sondern wochenlang meine Realität. Denn nah geht es mir noch immer.
Aber seit Sylt passiert es nicht mehr, dass sich meine Gedanken an einer Greifswalder Situation festbeissen, ich den ganzen Tag an nichts anderes denken kann. Und mich abends wie durchs Wasser gezogen fühle.
Heute denke ich an die Zeit..... mache mir bewusst, wie schön das Leben ist, und kann dann wieder anderen Gedanken nachgehen. Ohne diese Auszeit der letzten Wochen weiss ich nicht, wie es heute wäre.
Ich möchte mich bedanken bei Euch... für die vielen vielen aufmunternden Mails und Kommentare nach meinem letzten Posting..... und mich bei einigen für die lange Wartezeit entschuldigen zwischen ihrer Bestellung im Mai oder Juni, kurzem Mailkontakt mit baldigem Lieferversprechen im August, und dann spontan noch die besagte Auszeit bis letzte Woche....
Man kann nicht immer so wie man möchte oder jetzt gerade denkt.... aber wichtig ist, dass man sich selbst nicht aus den Augen verliert.
In diesem Sinne, mit einem Lachen im Gesicht,
Manu